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Lootboxen im Visier: Warum Aufsichtsbehörden sie als Glücksspiel einstufen

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Lootboxen sind in vielen Videospielen beliebt. Spieler*innen zahlen echtes Geld dafür, aber der Inhalt ist zufällig. So kann es passieren, dass jemand viel ausgibt und trotzdem nie den gewünschten Gegenstand bekommt. Das erinnert ans Glücksspiel: Man zahlt immer weiter, in der Hoffnung, endlich etwas Wertvolles zu ziehen. Für jüngere Nutzer*innen kann das schnell problematisch werden. Sie merken oft erst zu spät, wie viel sie schon ausgegeben haben.

Keine klaren Quoten oder Warnhinweise

Ein Hauptproblem ist die fehlende Transparenz. In den meisten Spielen werden die Gewinnchancen für bestimmte Items nicht angezeigt. Ohne diese Info tappen Spieler*innen im Dunkeln. Vor allem Jugendliche entscheiden dann schneller, ohne über die Kosten nachzudenken. Auch für Eltern ist das schwierig – oft wissen sie gar nicht, dass ihre Kinder Geld im Spiel ausgeben.

Reines Glück, kein Können

Im Gegensatz zu Spielabschnitten, in denen Übung oder Strategie den Ausschlag geben, basiert die Lootbox ausschließlich auf Zufall. Besseres Spielen erhöht die Chancen nicht. Damit unterscheidet sie sich von den meisten anderen In-Game-Käufen und rückt näher an Lotterie-ähnliches Wetten.

Spieldesign erschwert den Ausstieg

Lootboxen sind bewusst aufregend inszeniert. Blitzende Grafiken, dramatische Musik und zeitlich begrenzte Angebote sollen zum Weiterkaufen animieren. Solche Reize kennt man aus Casinos. Bei vielen Nutzer*innen – besonders bei Jüngeren – entstehen so Gewohnheiten, die schwer abzustellen sind. Einige Studien zeigen Zusammenhänge zwischen intensivem Lootbox-Konsum und riskantem Glücksspielverhalten später im Leben.

Einige Länder handeln bereits

Regierungen in Belgien, den Niederlanden und anderswo haben Lootboxen bereits als Glücksspiel eingestuft. Sie haben Regeln oder Verbote erlassen, um Spieler*innen – vor allem Minderjährige – zu schützen. Andere Staaten beobachten das genau, viele fordern weltweit strengere Vorgaben. Die Botschaft ist eindeutig: Spiele sollen Spaß machen und kein Kostenfallen sein.

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